Olympische Spiele, Fernsehen und Sicherheit
Juni 2024 von Anthony Etien, GlobalSign
Die Olympischen Spiele 2024 in Paris stehen kurz bevor und die Party ist schon in vollem Gange. Auch die Unternehmen bereiten sich darauf vor: Laut einer Studie von Yousign in Zusammenarbeit mit IPSOS haben sich 20% der Unternehmen in der Region Paris für den Einsatz digitaler Lösungen entschieden, um die Fernarbeit zu erleichtern. Das spart den Sportfans Zeit, da sie das Sportgeschehen bequemer verfolgen können. Aber es lauert auch eine Gefahr, und zwar die Sicherheit der Daten und des Zugriffs bei der Fernarbeit. Bei den Vorbereitungen für das Event in Paris ist die Datensicherheit ebenso wichtig geworden wie die physische Sicherheit der Sportler und Besucher. Absolute Sicherheit ist jedoch nicht zu gewährleisten. In den letzten Monaten wurden bereits mehrere Diebstähle von Computern gemeldet, auf denen sich sensible Daten im Zusammenhang mit der Sicherheit des französischen Staates befanden.
Daher stellt sich die Frage: Wie gut sind Ihre Daten geschützt?
Die Olympischen Spiele werden digital
Die bevorstehenden Olympischen Spiele 2024 in Paris sollen ein Spektakel sportlicher Höchstleistungen und globaler Einheit werden. Allerdings bringt die Großartigkeit der Spiele auch große Herausforderungen in Bezug auf die Datensicherheit mit sich. Das Event wird stark auf digitale Infrastrukturen angewiesen sein, angefangen beim Ticketverkauf und der Akkreditierung bis hin zur Nachverfolgung der Sportler und den Kommunikationsbedürfnissen der Medien. Dieses gewaltige Netzwerk schafft eine riesige Angriffsfläche für Cyberbedrohungen.
Die französischen Behörden sind sich dessen natürlich bewusst. Jüngste Vorfälle, wie etwa der Diebstahl des Computers eines städtischen Ingenieurs, der vertrauliche Sicherheitspläne enthielt, zeigen die Anfälligkeit physischer Geräte. Die Verantwortlichen für Cybersicherheit arbeiten aktiv an stärkeren Abwehrmaßnahmen, führen Penetrationstests durch und sensibilisieren alle Beteiligten für Cyberbedrohungen.
Die Gefahr von Phishing-Angriffen ist ebenfalls erheblich. Beteiligte aller Art und Sportler können Opfer von E-Mails oder Nachrichten werden, mit denen Anmeldeinformationen oder persönliche Daten abgegriffen werden sollen.
Und was ist mit den Unternehmen? Die Regierungsrichtlinien für die Region Ile de France fordern Unternehmen auf, während der Olympischen Spiele möglichst auf Fernarbeit umzusteigen. Aber wird der Zugriff auf die Daten auch ausreichend geschützt?
Fernarbeit ist während Olympia unverzichtbar, der Datenschutz aber auch.
Bei solchen Sportveranstaltungen geht es nicht nur um Spaß, sondern – für die Unternehmen – auch um Arbeit und Produktivität. Zur Vorbereitung auf die Spiele und zur Amortisierung der Kosten durch die erhöhte Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel und das verstärkte Verkehrsaufkommen, durch das Beschäftigte zu spät zur Arbeit kommen könnten, gab es ab Januar 2024 eine Werbekampagne der Region Ile de France und des französischen Verkehrsministeriums, die Unternehmen aufforderte, Fernarbeit zu ermöglichen.
Die explosionsartige Zunahme der Fernarbeit hat die Berufslandschaft unbestreitbar verändert und bietet zahlreiche Vorteile wie Flexibilität und eine bessere Work-Life-Balance. Allerdings bringt dieser Trend von dezentral arbeitenden Teams auch neue Sicherheitsfragen mit sich.
Da die Beschäftigten über private Geräte und möglicherweise ungesicherte Netzwerke auf vertrauliche Daten und Anwendungen zugreifen, benötigen Unternehmen robuste Strategien zur Stärkung ihrer Abwehrmaßnahmen.
Public Key Infrastructure (PKI) ist da ein leistungsstarkes Hilfsmittel. PKI dient als digitaler Vertrauensrahmen und nutzt digitale Zertifikate und Verschlüsselung, um die Identität von Benutzern und Geräten zu überprüfen, die versuchen, auf Unternehmensressourcen zuzugreifen.
Darüber hinaus können PKI-basierte digitale Signaturen die Authentizität und Integrität von remote ausgetauschten Dokumenten überprüfen. Das verhindert deren Verfälschung und stellt sicher, dass nur autorisierte Personen darauf zugreifen können.
Auch wenn PKI kein Allheilmittel ist, stellt sie in der Fernarbeitsumgebung eine wichtige Sicherheitsebene für Unternehmen und Mitarbeitende dar.
PKI zur Sicherung Ihrer Daten:
Der Zwei-Faktor-Ansatz geht über einfache Passwörter hinaus und erschwert Unbefugten das Eindringen in ein System. Durch die Implementierung einer PKI können Unternehmen eine sichere Kommunikation zwischen Fernarbeitern und Unternehmensservern gewährleisten und so vertrauliche Informationen während der Übertragung schützen.
Die PKI stellt digitale Zertifikate, im Prinzip digitale Ausweise, für Benutzer und Geräte aus. Diese Zertifikate enthalten eindeutige Kennungen und werden von einer vertrauenswürdigen dritten Partei, einer sogenannten Zertifizierungsstelle (CA), überprüft. Wenn ein Fernarbeitender versucht, auf Unternehmensressourcen zuzugreifen, wird dieses Zertifikat auf seinem Gerät oder bei seinen Anmeldeinformationen angezeigt. Anschließend überprüft das Unternehmenssystem die Gültigkeit des Zertifikats bei der CA und stellt so sicher, dass es sich tatsächlich um den jeweiligen Benutzer oder das Gerät handelt. Dieser Multi-Faktor-Ansatz erhöht die Sicherheit im Vergleich zur alleinigen Verwendung von Passwörtern deutlich und erschwert unbefugte Zugriffsversuche.
Die PKI nutzt außerdem ein ausgeklügeltes Verschlüsselungssystem, das auf asymmetrischer Kryptographie basiert. Dabei werden zwei mathematisch verwandte Schlüssel verwendet: einen öffentlichen und einen privaten Schlüssel. Der öffentliche Schlüssel wird weit verbreitet, beispielsweise ein Firmenverzeichnis, während der private Schlüssel vom Benutzer oder Gerät vertraulich behandelt wird. Bei der Fernübertragung sensibler Daten, etwa per E-Mail, werden diese mit dem öffentlichen Schlüssel des Empfängers verschlüsselt. Die Daten werden dabei in ein unlesbares Format verwandelt. Nur der passende private Schlüssel kann die Nachricht entschlüsseln, den nur autorisierte Benutzer haben. So sind Daten, selbst wenn sie in einem ungesicherten Netzwerk abgefangen werden, für jeden unbrauchbar, der den privaten Schlüssel nicht hat.
Fazit
Auch wenn die Fernarbeit nicht direkt mit der physischen Organisation der Olympischen Spiele 2024 in Paris zusammenhängt, hat sie Auswirkungen auf die Datensicherheit und die Betriebsbereitschaft von Unternehmen. Wenn Unternehmen sich mit dem Thema der Cybersicherheit bei der Fernarbeit befassen und entsprechende Sicherheitsvorkehrungen treffen, können sie Risiken mindern und die Integrität, Vertraulichkeit und Verfügbarkeit ihrer Daten bei diesem Event sicherstellen. Lasst die Spiele beginnen!